Parodontologie

Die Parodontalerkrankungen stellen eine der meist verbreiteten Krankheiten in unserer Bevölkerung dar.
Hierbei kommt es durch akute und chronische Entzündungsprozesse zum Abbau von Knochen und Weichgewebe um die Zähne herum. Der Verlust der Zähne durch Zahnlockerung ist die Folge.

Mit Hilfe von konservativen und chirurgischen Maßnahmen wird durch Entfernung der bakteriellen Ursachen eine Stabilisierung der Situation angestrebt. Ziel ist der erneute Aufbau des Zahnhalteapparates. Hierbei besteht die Möglichkeit mit Schmelzmatrixproteinen verlorengegangene Knochensubstanz wieder aufzubauen. 

Rezessionsdeckung

Patienten klagen trotz gesunder oraler Verhältnisse oft über zu lange Zahnhälse, meistens einhergehend mit einer erhöhten Heiss-Kaltempfindlichkeit. Zur Optimierung des ästhetischen Erscheinungsbildes stellen Bindegewebetransplantate klinisch und wissenschaftlich den Golden Standart in der Therapie von Rezessionen dar.

Schleimhauttransplantation

Beim freien Schleimhauttransplantat wird ein Stück Schleimhaut aus der Gaumenregion entnommen und im Unterkiefer über die abzudeckende Zahnrezession gelegt und vernäht. Schmerzen im Bereich der Gaumenregion in den ersten zwei Wochen der Heilung sind möglich, können allerdings durch die Verwendung einer im Vorfeld angefertigten Tiefziehschiene stark reduziert werden.

Bindegewebstransplantation

Bindegewebstransplantate werden zur Therapie von Zahnfleischdefiziten insbesondere im ästhetischen Bereich eingesetzt. Es eignet sich besonders gut zur Aufpolsterung zu dünner oder zu gering ausgebildeter Zahnfleischregionen. Zu den typischen Indikationen gehören:

  • freiliegenden Zahnwurzeln bei Rezessionen (Zahnfleischrückgang)
  • Abdeckung von freiliegenden Implantatschultern
  • Aufpolsterung und Ausformung von atrophischen Kieferabschnitten (vgl. Atrophie)

Vorgehen
Primär wird eine geeignete Entnahmestelle für das Transplantat am Gaumen gewählt. Unter lokaler Betäubung wird das Transplantat entnommen und für das Einsetzen am Zielort präpariert. Auch der Empfängerort muss chirurgisch vorbereitet werden, damit das Transplantat die Voraussetzungen für das Einheilen erhält. Dort wird des dann mit Hilfe sehr feiner Nähte für ein ideales ästhetisches Ergebnis fixiert. Es kann dabei einige Wochen dauern, bis das gewünschte ästhetische Ergebnis vollständig erreicht ist. Die Schmerzen an der Entnahmestelle als auch am Empfängerort sind in der Regel gering, gelegentlich kann eine Verbandsplatte zum Schutz der Wunde notwendig sein.

Mikrochirurgie

Bei bestimmten chirurgischen Eingriffen ist der detaillierte intraoperative Blick für den Gesamterfolg von hochgradiger Bedeutung.

Durch die Verwendung eines Mikroskops oder der Lupenbrille können allgemein nicht sichtbare krankhafte Veränderungen identifiziert und dann sicher entfernt werden. Gerade im Bereich der Parodontologie, der resektiven Zahnchirurgie und der Implantologie können somit bessere und ästhetisch wertvollere Ergebnisse erzielt werden.